Jüdisches Gebetbuch

26_450 Das jüdische Gebetbuch ist in Hebräisch gedruckt. Daneben enthält es auch zahlreiche handschriftliche Eintragungen. Der älteste Eintrag in deutscher Sprache stammt von einem Jakob ben. Mosche Rafael aus Cordoba/Spanien. Er datiert aus dem Jahr 1664.

Ein späterer Eintrag wurde von einem Bonem Israel aus Niederemmel an der Mosel gemacht, und zwar am 24. April 1752. Mit dieser handschriftlich ausgeführten Notiz weist sich Bonem Israel als Besitzer des Gebetbuches aus.

Sein original deutscher Eintrag in das Gebetbuch lautet:

„Dieses buch gehert dem Wohl bescheidner Juden bonem Israel von Neder Emel an der Moßel, zu geherig dem Trierscher Churfurst in Wittlicher ambt, geschehen Anno 1752, Den 24ten Apriliß“

Die Synagoge in Wittlich war 1909/10 für rund 250 Mitglieder * der relativ großen jüdischen Gemeinde der Stadt errichtet worden. Während an der Einweihung noch ganz Wittlich regen Anteil nahm, teilte das Gotteshaus im Verlaufe der Novemberpogrome in der „Kristallnacht“ am 9. November 1938 das Schicksal der Zerstörung mit unzähligen anderen Synagogen und wurde im Inneren zerstört. Erst im März 1976 wurde der bis dahin vom Verfall bedrohte Baukörper aufwändig renoviert und mit der Kultur- und Tagungsstätte, die seitdem ihren Platz hier gefunden hat, zu neuem Leben erweckt.

In der Sammlung erinnern zahlreiche Gegenstände wie das jüdische Gebetbuch an die jüdische Kulturgeschichte.

 

* 1908: 230 Mitglieder (inoffiziell vielleicht mehr),

1933: 268 Gemeindemitglieder

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