Wasserkessel

08_450 Alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Töpfe, Pfannen, Teller, Schüsseln, Kannen und Wasserkessel – aus purem Gold?

Aber nein: Mit der Bezeichnung „Stolberger Gold“ ist eigentlich das Metall Messing gemeint, welches aus ca. 70% Kupfer und ca. 30% Zink besteht.

Die Messingproduzenten, auch Kupfermeister genannt, hatten erkannt, dass der Zusatz des Zinkerzes Galmei die Eigenschaften des Kupfers verbesserte und den Schmelzpunkt herabsetzte. In einem geheimen Verfahren der Alchemisten wurden Kupferstücke mit gemahlenem Galmei und gemahlener Holzkohle in Schmelztiegel gefüllt. Bei etwa 1.000°C vermischten sich die Metalle, sodass am Ende Messing entstand. Das Messinggewerbe entwickelte sich in Stolberg, da hier große Mengen an Galmei vorkamen.

Das neu gewonnene Material ließ sich leicht gießen, war gut verformbar und korrosionsbeständig und hatte das wundersame Aussehen von Gold.

Wegen seiner Stabilität und Langlebigkeit wurden besonders gerne Alltagsgegenstände aus Messing gefertigt. Der goldene Charakter machte das Metall außerdem für Dinanderien wie Leuchter, Kelche und Gießgefäße interessant.

Und Maßhaltigkeit und Korrosionsbeständigkeit sind Eigenschaften, aufgrund derer man Messing bis heute für die Herstellung von Messinstrumenten und Präzisionsgeräten wie Sextanten und Trompeten verwendet.

Viele Stolberger Messingwaren wurden sogar in westafrikanische Länder wie Togo, Benin und Nigeria geliefert. Sie dienten den afrikanischen Stammesfürsten als Zierrat und waren Ausdruck für Macht und Prestige.

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