Auffangbecken

04_450 Das Auffangbecken war ursprünglich Bestandteil der ehemaligen Rechter Mühle. Es diente zum Mahlen von Bucheckern und Leinsamen.

Das Becken wiegt ca. 90 kg und ist aus Rechter Blaustein hergestellt, einem sehr witterungs- und säurebeständigen bläulichen Schiefer.

Der Blaustein wurde im Stollen in Recht abgebaut und ließ sich nur in größeren Gesteinsbrocken fördern. Die Blöcke waren etwa 1,30 m lang, 60-70 cm breit, 20-30 cm dick und wogen um die 700-800 kg. Sie wurden mit Hilfe von flachen Grubenwagen über Schienen von Hand aus den Abbauhallen nach draußen geschoben.

Aus dem Rechter Blaustein wurden vor allem größere Gegenstände des täglichen Gebrauchs hergestellt: Spülbecken, Viehtränken, Schweinetröge, Sauerkrautbütten, Tür- und Fenstereinrahmungen, Boden- und Tischplatten, ja sogar Lohbecken für Gerbereien. Auch im Sakralbereich wurde der Naturstein häufig verwendet - für Statuen, Weihwasser- und Taufbecken, Kommunionbänke, für Grab- und Wegekreuze.

Viele Rechter Familien verdienten sich rund um den Stollen ihr Auskommen. Im Stollen selbst arbeiteten etwa 30 Personen. Mit den Werkstätten zur weiteren Verarbeitung (Steinmetze, Spalter,…) waren es bei guten Zeiten um die 70 Mann.

Von der Bedeutung dieses in Recht heute ausgestorbenen Berufszweiges zeugt folgender Spruch in Rechter Dialekt: „Kritzer on Schwengsträch haan d’Reeter ant Bru’t jeha’le!“ - „Kreuze und Schweinetröge haben die Rechter am Brot gehalten!“

In Recht sind es unter anderem die großen Abbauhallen, die für den Besucher sehr beeindruckend sind.

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