Ofenplatte mit Taten des Samson

34_450 Die Ofenplatte ist eine von fünf Platten, aus denen ein Ofen in der Regel bestand. Drei dieser Platten waren meist bebildert.

Die Ofenplatte aus Jünkerath besteht aus Holzkohlegusseisen, das für das 17./18. Jh. typisch war. Sie wurde im frühen 18. Jh. in Jünkerath für einen Ofen im Schloss Jünkerath gegossen. Das Schloss wurde 1737 niedergebrannt. Aus seinen Ruinen barg man im Herbst 1984 diese Ofenplatte: „Das schönste Fundstück aus dem Jünkerather Schloss“.

Die Ofenplatte zeigt vier Bildfelder mit Darstellungen aus dem Leben Samsons wie sie im Alten Testament (Buch Richter, Kap. 14-16) beschrieben werden.

Man sieht ihn im linken oberen Bildfeld die Stadttore von Gaza auf den Gipfel eines Berges hinauf tragen und wie er mit bloßen Händen einen Löwen zerreißt.

Die untere linke Ecke schildert Samsons Liebe zu Dalila – ein Lieblingsthema unter den sogenannten Weiberlisten im 17. und 18. Jh.

Bestochen durch die Philister entlockt Dalila Samson mit einer List das Geheimnis seiner Stärke: sein Haupthaar. Als Samson einschläft, werden ihm die Haare geschoren. Er verliert seine Kraft und wird von den Philistern gefangen genommen. Aber Samson rächt sich (letzte Bildszene rechts unten): Nachdem seine Haare nachgewachsen sind, bringt er das Haus, in dem die Philister ein Fest zu Ehren ihres heidnischen Gottes feiern, zum Einsturz.

Jünkerath ist der Ursprungsort der Eisenverhüttung in Deutschland.

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